Aufbruch um 5:30 UhrMartin und ich wollten den eigentlich auf den Schrammacher, wegen der Lawinengefahr war jedoch damit zu rechnen, dass die Straße zum Schlegeisspeicher gesperrt ist.  Martins Kollege hatte gemeinsam mit ein paar Mitgliedern des Wattener Alpenvereins als Alternative den Rastkogel am Programm, wir entschieden uns jedoch anders. Pünktlich um 4:30 Uhr holte ich also Martin in Jenbach ab und ab ging’s nach Finkenberg.

AufstiegsrouteZünftig geht’s bei der 1800 Meter ohne Wenn und Aber emporschießenden Kar-Schitour der Mittleren Grinbergspitze (2861 m) am Beginn des Tuxer Hauptkamms zur Sache. Dort kann man durchaus noch Einsamkeit und Bergkameradschaft „erfahren“… Die atemberaubende Firntour gehört laut Kompass.at zu den Königsdisziplinen der Zillertaler Skiarena. Kein Wunder: Hinter Mayrhofen schießt das in der Morgensonne weiß gleißende, von dunklen Felsen umrahmte Steilkar unausweichlich in den azurblauen Himmel. Eigentlich eine logische, immer links haltende Tour, auf der man sich kaum verlaufen kann.

die letzten Meter zum GipfelNach kurzer Waldpassage gleitet man am Boden einer welligen weißen Riesenwanne im Angesicht des sich rechts aufbäumenden, bereits von der Sonne erleuchteten Kars im Schatten über den Firn drauflos, haut irgendwann die erste Steighilfenstufe rein, dann die zweite und serpentiniert unter der Gamshütte hoch, um zur rechts ins Steilkar leitenden Rampe zu gelangen. Meiner Erinnerung vom letzten Jahr nach sollte es hier eigentlich recht flach weitergehen, aber man kann sich ja täuschen… Die morgens meist bockharten Steilhänge zwingen zum Anlegen der Harscheisen, um nicht in die gähnenden Felsschluchten darunter zu fallen. Über einen haarsträubend nach außen gewölbten Hang oder aus einem umwallten Kessel mit zwei verharschten Rinnen (Variante bei Lawinengefahr) führt die Schlüsselpassage zum mittleren Karboden. Der Firn!!!obere Boden ist ein Hohlspiegel aus gleißendem Schnee, von dem es hinauf zum Depot-Sattel geht. Kurz nach einer ausgesetzten Stapferei steht man endlich am Gipfelkreuz der Mittleren Grinbergspitze (2861 m).

Die Abfahrt ist ein einziger weißer Rausch, weniger ausgesetzt als erwartet und daher fast stressfrei – unterbrochen von kurzen Erholungsabsätzen mit Balkoneffekt über dem bereits knackgrünen Zillertal. Eine so lange Rassetour und keine Sekunde langweilig: da hüpft das Herz des Schitouren-Freaks mit den Schisprüngen. Pulver stäubt, Harsch rattert und Firn spritzt, während man in fein abgezirkelten Bögen rhythmisch ins Tal schwingt – bei idealen Firnverhältnissen ein Hochgenuss.

Aufbruch um 5:30 Uhr

Aufbruch um 5:30 Uhr

Nach der ersten Steilstufe kam die Sonne

Nach der ersten Steilstufe kam die Sonne

Grinbergkar

Grinbergkar

kurze Verschnaufpause

kurze Verschnaufpause

es ist nicht mehr weit

es ist nicht mehr weit

die Felsen sind schon aper

die Felsen sind schon aper

Tiefblick ins Zillertal

Tiefblick ins Zillertal

die letzten Meter zum Gipfel

die letzten Meter zum Gipfel

da geht's rauf

da geht's rauf

nicht mehr weit

nicht mehr weit

 
König der Welt

König der Welt

Grinbergkar von oben

Grinbergkar von oben

Schidepot

Schidepot

Such den Martin

Such den Martin

Gipfelstock der Mittleren Grinbergspitze

Gipfelstock der Mittleren Grinbergspitze

alles eine Frage des Geschmacks!

alles eine Frage des Geschmacks!

Hintere Grinbergspitze

Hintere Grinbergspitze

Blick in den Zillertaler Hauptkamm

Blick in den Zillertaler Hauptkamm

 
httpvh://www.youtube.com/watch?v=B0ikzeHV0Ws