IMG_0158.JPGDie Planung dieser Tour verlief – wie zu erwarten – unkompliziert und relativ reibungslos. Wandern wollten Martin und ich schon länger, das heutige Ziel hatten wir auch schon beide im Tiroler Bergtourenbuch gefunden. Gestern Abend teilte mir Martin noch mit, dass sein Freund Luggi mit von der Partie sein werde, womit ich natürlich einverstanden war. Nachdem mich Martin um 6:00 abgeholt hatte, staunten wir nicht schlecht, dass anstelle von Luggi dessen Freundin Hildegard mit ihrer Schwester Kathrin auf uns warteten… Vollendete Gentlemen und Kavaliere alter Schule, die wir sind, bekundeten wir unsere Freude über unsere Begleitung.

IMG_0222.JPGBis zur Grawaalm im Stubaital (kurz nach Ranalt) benötigten wir gut eine Stunde. Von hier führt die Route über einen netten Steig hinauf zur Sulzenaualm. Am Rande eines wunderschönen Talbodens mit abschließendem Wasserfall ging es mit den ersten Sonnenstrahlen zuerst flach und dann in Serpentinen zur Sulzenauhütte auf 2.191 m. Nach einer kurzen Erfrischungspause wanderten wir weiter zur „blauen Lacke“ und von dort über die beeindruckende Moräne weiter bergan. Wir hielten uns rechts und erreichten nach mäßig steilem Felsgelände den Aussichtspunkt Hundsheim (2.822 m). Von hier hat man erstmals eine gute Aussicht auf die Fernerstube, den Gipfel des Wilden Pfaffen (3.456 m) und das Zuckerhütl (3.507 m).

IMG_0231.JPGIn lustiger Blockkletterei überwanden wir die gut 400 Höhenmeter den Ostgrat entlang über schroffe Felsblöcke bis zum Gipfel des Aperen Freiger (3.261 m). Angeblich sollen die drei in das Kreuz eingelassenen Pfeifen Töne von sich geben, bei uns war es jedoch leider (oder zum Glück) windstill. Eine Augenweide ist das Panorma mit den vielen Gletschern und die mächtigen Gipfel von Wilder Freiger, Wilder Pfaff und Zuckerhütl bis zum Habicht über die Ruderhofspitze bis zum Schrankogel. Als spezielles Schmankerl und Highlight der Tour kann man aber getrost den Zeitpunkt bezeichnen, als Martin sein wunderschönes Leiberl anzog. Kräftig trendige Farben gepaart mit modischem Schnitt ergeben die perfekte Kleidung des Bergsteigers von heute. Auch die Mädels waren ob dieser kraftvollen Äußerung des guten Geschmacks sichtlich gerührt.

Nach einer schnellen Stärkung stiegen wir wieder über den Ostgrat ab. Die doch relativ lange Tour machte sich im Elektrolyt-Haushalt bemerkbar – eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Leib und Seele (siehe Video)! Gott sei Dank konnten wir bei der Sulzenaualm Linderung erlangen.

Fazit: Lange – aber wegen der guten Aussicht auf die Gletcherwelt der Stubaier Alpen – sehr lohnenswerte Tour. Der Apere Freiger ist auch technisch nicht allzu schwierig und erfordert keine Gletscherausrüstung.

httpvh://www.youtube.com/watch?v=08Fct8ibU9o