Zum großen Bedauern aller Teilnehmer wurde die Strecke der 2. Etappe im Vergleich zum Vorjahr geändert. Auf Grund eines Bergsturzes und der daraus resultierenden akuten Steinschlaggefahr im Bereich der Grünsteinscharte bleibt der Wanderweg über die Grünsteinscharte behördlich gesperrt, und so mussten wir über das Marienbergjoch (1.789 m)ausweichen, sodass sich die Route auf „nur noch“ 39,5 km verkürzte und lediglich 2288 Höhenmeter im Aufstieg sowie 2505 Höhenmeter im Abstieg zu bewältigen waren. Das Höhenprofil hat sich dadurch aber nur unwesentlich entschärft.

Die Reihen des Teilnehmerfeldes am Start um 7 Uhr hatten sich schon ein bischen gelichtet, der verbliebene Rest war aber ungetrübt guter Stimmung. Wie schon am Vortag ging es zunächst über Forstwege nach oben bis uns der Streckenkoordinator gerade über eine Schipiste zum Joch schickte. Ich hatte teilweise Angst, auf meine eigene Zunge zu treten… 😛 Dafür war die Strecke hinunter nach Obsteig (1.040m) wunderbar zu laufen. Damit war dann aber wieder Schluss als der Anstieg zur Haiminger Alm begann. Bis hier war die Strecke durch Wolken und Bäume noch auf der schattigeren Seite gewesen, ab hier brannte die Sonne gnadenlos herunter. Da es in der Nacht geregnet hatte, war es unglaublich schwül! Die Route führte über den langen Rücken des Tschirgant hinauf, allerdings ohne dessen Gipfel zu strreifen, sondern kurz nach dem Haiminger Kreuz (2.203 m) über den steilen Steig hinunter bis zur Karrösten Alm (934 m) und von dort über eine Forststraße nach Imst (777 m) abzufallen. Der Renndirektor, der auch am 2. Tag am höchsten Punkt der Strecke war, sagte zu mir, dass ich doch tatsächlich der einzige war, der sich ins Gipfelbuch eingetragen hat 🙂

Die 2. Etappe war vor allem wegen der Hitze im 2. Abschnitt eine große Herausforderung. Mir persönlich hat vor allem das lange Herunterlaufen vom Gipfel zu schaffen gemacht. Ich spürte bei jedem Schritt, dass ich mir am ersten Tag beidseits große Blasen gelaufen hatte. Trotzdem ging es mir besser als Francois d’Haene, der sich am letzten (und steilsten) Anstieg zum Haiminger Kreuz deutlich abgesetzt hatte: Er verfehlte kurz darauf jedoch die Abzweigung ins Tal und verlor durch diesen Umweg einige Minuten und erreichte das Ziel „erst“ als vierter der Männerkategorie.  Pech gehabt! Mit meiner persönlichen Leistung bin ich allerdings sehr zufrieden. Nach 7 h 22 min überquerte ich die Ziellinie. Wobei ich schon sagen muss, dieser letzte Anstieg über 100 Meter war schon fies!