Jul 06

Auf dem Papier die mit 31,8 km eindeutig kürzeste und mit 1827 Höhenmeter im Aufstieg sowie 1787 Höhenmeter im Abstieg scheinbar am wenigsten anstrengende Etappe. Scheinbar deshalb, da sich –  wie aus dem Höhenprofil ersichtlich – die gesamte Steigung zwischen Kilometer 4 und Kilometer 20 verteilte. Der Startschuss fiel heute erst um 8:00 Uhr, trotzdem waren die Temperaturen angenehmer als an den ersten beiden Tagen. In der Früh nieselte es sogar noch leicht, was eine zusätzliche nicht unangenehme Kühlung mit sich brachte.

Die Bahnkomplikationen am ersten Tag führten bei der Rennleitung zu der Erkenntnis, dass es heute besser wäre, die Zeitnehmung erst bei Kilometer 3,5, also nach dem Bahnschranken zu starten. Wieder wurde das Feld durch diesmal 2 Züge in der Mitte

geteilt. Wenn ich gewusst hätte, dass ich es gerade eben nicht vor dem Zug zum Schranken schaffe, wäre ich freilich nicht so schnell dorthin gelaufen…

Nach ca. 10 min!!! Wartezeit (man fährt wieder Bahn) wurde das Rennen neu gestartet. Je näher der höchste Streckenpunkt kam, desto technischer wurde das Laufen. Auf Asphalt folgte Schotter, auf Schotter folgten Wurzelpfade, nach den Wurzelpfaden ging es über Basketballgroße Steine – laut Ausschreibung sogenannte „unvergleichliche Trails auf über 2.000 Metern Höhe „.  Erstaunlicherweise hate ich schon gestern bei der Zielankunft der 2. Etappe das Gefühl, es eigentlich geschafft zu haben. Im Bewusstsein, schon mehr als die Hälfte der Gesamtstrecke hinter mir zu haben, ging mir die 3. Etappe recht locker von der Hand. Da ich ohnehin nicht gewinnen werde,

verspürte ich auch überhaupt keinen Zeitdruck und konnte das Laufen genießen. Einzig das nicht mehr enden zu wollen scheinende Bergab tat ziemlich weh. Die Blasen an den Füßen hatten sich zufolge Schuhwechsels schon etwas zurückgebildet. Es fühlte sich nicht mehr bei jedem Schritt so an, als ob ich mir einen Reißnagel eingetreten hätte.

Das letzte Stück lief ich gemeinsam mit einem Läuferkollegen aus Bayern, der sich an mich dranhängte. Auch für ihn sind die Salomon 4 Trails der erste Etappenlauf. Er hat zwar schon öfters den Rennsteiglauf gemacht, aber ihm kam es so vor, als ob bisher alle drei Etappen wesentlich anstrengender wären als dieser. „Nie wieder!“ sagte er, „Außer vielleicht nächstes Jahr.“ Nach 5 h 14 min liefen wir gemeinsam ins Ziel in der Landecker Innenstadt. Mein GPS zeigte 32,5 km.

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