Achenseelauf 2012

erschöpft
erschöpft
 
Ich könnte es beim besten Willen nicht sagen, wie oft ich schon um den Achensee gelaufen bin. Alleine heuer waren es bisher 11mal. An Österreichs schönstem Panoramalauf (so ist es auf der Homepage zu lesen) habe ich seit 2006 jedenfalls 5mal teilgenommen. Jedesmal mit wechselndem Erfolg. Nach den Erfahrungen des letzten Jahres  hatte ich mir eigentlich fest vorgenommen, mir die Strapazen nur eine Woche nach dem Karwendelmarsch nicht mehr anzutun. Aber was soll’s, man ist nur einmal jung.

Auch heuer bekam ich Besuch von den Bärentöters aus Bad Goisern. Motiviert bis in die Haarspitzen haben sich beide praktisch ein ganzes Jahr lang vorbereitet. Das Wetter war ideal und bei weitem nicht so heiß wie 2011. Wir verzichteten aufs Aufwärmen (eigentlich waren wir zu spät dafür dran). Roland konnte seine Zeit auf 1:38:26 verbessern, Wolfgang blieb abermals unter 2 Stunden und ich schleppte mich nach 2:02:29 ins Ziel. Der Karwendelmarsch steckte mir auch heuer arg in den Knochen. Nächstes Jahr werde ich sicher nicht mehr beides machen!!! (Außer es bietet sich irgendwie an…)

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Karwendelmarsch 2012

 
Bereits zum 3. Mal nach 2009 und 2011 lockte mich der Karwendelmarsch erfolgreich an. Der Wetterbericht versprach herrliches Wanderwetter. Erst nachmittags sollte eine Kaltfront aufziehen, sodass ein feuchtes Ende nicht ausgeschlossen werden könnte. (Tiroler Tageszeitung 23. August 2012). Sämtliche Befürchtungen, dass die Sonne eine unerträgliche Hitze erzeugen könnte, wurden aber schon vor dem Start zerstreut. Pünktlich um 5:30 Uhr begann es zu regnen. Ich verzichtete daher auf einen Laufrucksack oder einen Trinkgürtel, da ausreichend Labestationen entlang der Strecke für die Läufer hergerichtet sind. Um 5:58 Uhr ergoss sich dann ein erfrischender Platzregen über uns. Gerade als ich mich unter ein Vordach gerettet hatte, ertönte der Startschuss. Was hätte der Veranstalter auch anderes machen können als das Rennen vorzeitig zu starten? 🙂

Wie jedes Jahr wurde schon vom Start weg ordentlich aufs Tempo gedrückt. Das Teilnehmerfeld (ca. 450 Starter) zog sich rasch in die Länge. Ich hatte mich heuer entschlossen, Stöcke mitzunehmen und lief daher wie ein Staffelläufer mit den zusammengefalteten Stöcken in der Hand. Die ersten 16 km sind ja mit „nur“ 300 Höhenmetern recht flach. Der Anstieg zum Karwendelhaus ergibt dann schon etwas mehr. Trotzdem hätte ich auf die Stöcke eigentlich verzichten können. Die Straße ist eigentlich nicht steil genug, um die Stöcke sinnvoll einzusetzen. Um zu trinken musste man übrigens nach wie vor nur den Mund öffnen, um den Regen hineinzulassen.

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Salomon 4 Trails 2012: 4. Etappe von Landeck nach Samnaun

 

Der letzte Tag bringt mit 44,5 km Strecke und 2.844 Höhenmeter im Aufstieg, 1.820 Höhenmeter im Abstieg die körperlich anspruchsvollste Etappe, in deren Verlauf auch der höchste Punkt der SALOMON 4 TRAILS, die Ochsenscharte (2.787m), überquert wird. Die Route führt zunächst von Landeck (809 m) steil hinauf aufs Fisser Joch (2.432 m). Die Diretissima über Schipisten haben wir in den letzten 3 Tagen ausgiebig geübt. Vom Joch weg (mit Labestation) bleibt die Strecke über die folgenden 24 km praktisch immer über 2.000 m Seehöhe. Dies stellte vor allem für die Teilnehmer aus Holland und Norddeutschland eine zusätzliche Herausforderung dar. 🙂

Gleich zu Beginn tat ich mich mit Michael Brunner aus Gernlinden, Bayern, zusammen, mit dem ich schon am ersten Tag eine Zeit lang gelaufen war. Da es sich um die letzte Etappe handelte, wollten wir noch einmal ordentlich Gas geben. Der Kollege nahm schon im ersten Anstieg (1.623 hm) Gels zu sich, was mich daran erinnerte, dass ich sowas ja auch im Rucksack hatte. Bis dahin hatte ich jeden Tag 2-3 Gels mit, aber noch keines konsumiert. Ich hatte dafür herausgefunden, dass mir ein bis zwei Handvoll Wurst (es gab bei jeder Labestation mundgerecht aufgeschnittene Salami) mit einem Stück Kuchen und zwei drei Spalten Wassermelone am besten taten. Durch meine regenerative Vorbereitung hatte ich ja einen guten Grundstock für die Fettverbrennung gelegt.

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Salomon 4 Trails 2012: 3. Etappe von Imst nach Landeck

Auf dem Papier die mit 31,8 km eindeutig kürzeste und mit 1827 Höhenmeter im Aufstieg sowie 1787 Höhenmeter im Abstieg scheinbar am wenigsten anstrengende Etappe. Scheinbar deshalb, da sich –  wie aus dem Höhenprofil ersichtlich – die gesamte Steigung zwischen Kilometer 4 und Kilometer 20 verteilte. Der Startschuss fiel heute erst um 8:00 Uhr, trotzdem waren die Temperaturen angenehmer als an den ersten beiden Tagen. In der Früh nieselte es sogar noch leicht, was eine zusätzliche nicht unangenehme Kühlung mit sich brachte.

Die Bahnkomplikationen am ersten Tag führten bei der Rennleitung zu der Erkenntnis, dass es heute besser wäre, die Zeitnehmung erst bei Kilometer 3,5, also nach dem Bahnschranken zu starten. Wieder wurde das Feld durch diesmal 2 Züge in der Mitte

geteilt. Wenn ich gewusst hätte, dass ich es gerade eben nicht vor dem Zug zum Schranken schaffe, wäre ich freilich nicht so schnell dorthin gelaufen…

Nach ca. 10 min!!! Wartezeit (man fährt wieder Bahn) wurde das Rennen neu gestartet. Je näher der höchste Streckenpunkt kam, desto technischer wurde das Laufen. Auf Asphalt folgte Schotter, auf Schotter folgten Wurzelpfade, nach den Wurzelpfaden ging es über Basketballgroße Steine – laut Ausschreibung sogenannte „unvergleichliche Trails auf über 2.000 Metern Höhe „.  Erstaunlicherweise hate ich schon gestern bei der Zielankunft der 2. Etappe das Gefühl, es eigentlich geschafft zu haben. Im Bewusstsein, schon mehr als die Hälfte der Gesamtstrecke hinter mir zu haben, ging mir die 3. Etappe recht locker von der Hand. Da ich ohnehin nicht gewinnen werde,

verspürte ich auch überhaupt keinen Zeitdruck und konnte das Laufen genießen. Einzig das nicht mehr enden zu wollen scheinende Bergab tat ziemlich weh. Die Blasen an den Füßen hatten sich zufolge Schuhwechsels schon etwas zurückgebildet. Es fühlte sich nicht mehr bei jedem Schritt so an, als ob ich mir einen Reißnagel eingetreten hätte.

Das letzte Stück lief ich gemeinsam mit einem Läuferkollegen aus Bayern, der sich an mich dranhängte. Auch für ihn sind die Salomon 4 Trails der erste Etappenlauf. Er hat zwar schon öfters den Rennsteiglauf gemacht, aber ihm kam es so vor, als ob bisher alle drei Etappen wesentlich anstrengender wären als dieser. „Nie wieder!“ sagte er, „Außer vielleicht nächstes Jahr.“ Nach 5 h 14 min liefen wir gemeinsam ins Ziel in der Landecker Innenstadt. Mein GPS zeigte 32,5 km.


Salomon 4 Trails 2012: 2. Etappe von Ehrwald nach Imst

Zum großen Bedauern aller Teilnehmer wurde die Strecke der 2. Etappe im Vergleich zum Vorjahr geändert. Auf Grund eines Bergsturzes und der daraus resultierenden akuten Steinschlaggefahr im Bereich der Grünsteinscharte bleibt der Wanderweg über die Grünsteinscharte behördlich gesperrt, und so mussten wir über das Marienbergjoch (1.789 m)ausweichen, sodass sich die Route auf „nur noch“ 39,5 km verkürzte und lediglich 2288 Höhenmeter im Aufstieg sowie 2505 Höhenmeter im Abstieg zu bewältigen waren. Das Höhenprofil hat sich dadurch aber nur unwesentlich entschärft.

Die Reihen des Teilnehmerfeldes am Start um 7 Uhr hatten sich schon ein bischen gelichtet, der verbliebene Rest war aber ungetrübt guter Stimmung. Wie schon am Vortag ging es zunächst über Forstwege nach oben bis uns der Streckenkoordinator gerade über eine Schipiste zum Joch schickte. Ich hatte teilweise Angst, auf meine eigene Zunge zu treten… 😛 Dafür war die Strecke hinunter nach Obsteig (1.040m) wunderbar zu laufen. Damit war dann aber wieder Schluss als der Anstieg zur Haiminger Alm begann. Bis hier war die Strecke durch Wolken und Bäume noch auf der schattigeren Seite gewesen, ab hier brannte die Sonne gnadenlos herunter. Da es in der Nacht geregnet hatte, war es unglaublich schwül! Die Route führte über den langen Rücken des Tschirgant hinauf, allerdings ohne dessen Gipfel zu strreifen, sondern kurz nach dem Haiminger Kreuz (2.203 m) über den steilen Steig hinunter bis zur Karrösten Alm (934 m) und von dort über eine Forststraße nach Imst (777 m) abzufallen. Der Renndirektor, der auch am 2. Tag am höchsten Punkt der Strecke war, sagte zu mir, dass ich doch tatsächlich der einzige war, der sich ins Gipfelbuch eingetragen hat 🙂

Die 2. Etappe war vor allem wegen der Hitze im 2. Abschnitt eine große Herausforderung. Mir persönlich hat vor allem das lange Herunterlaufen vom Gipfel zu schaffen gemacht. Ich spürte bei jedem Schritt, dass ich mir am ersten Tag beidseits große Blasen gelaufen hatte. Trotzdem ging es mir besser als Francois d’Haene, der sich am letzten (und steilsten) Anstieg zum Haiminger Kreuz deutlich abgesetzt hatte: Er verfehlte kurz darauf jedoch die Abzweigung ins Tal und verlor durch diesen Umweg einige Minuten und erreichte das Ziel „erst“ als vierter der Männerkategorie.  Pech gehabt! Mit meiner persönlichen Leistung bin ich allerdings sehr zufrieden. Nach 7 h 22 min überquerte ich die Ziellinie. Wobei ich schon sagen muss, dieser letzte Anstieg über 100 Meter war schon fies!